Wie wird das Parfüm hergestellt?

Wie wird das Parfüm hergestellt?

Als ein ganz persönliches Ding ist das Parfüm ein wichtiges Accessoire im Leben vielen Menschen. Nicht alle fragen sich aber, wie der wunderschöne Zaubertrank hergestellt wurde.
Deswegen werden wir dieses Thema für Sie hier ein bisschen erleuchten.

Man könnte einfach sagen, das Parfüm ist eine Mischung aus Wasser, Alkohol und verschiedenen natürlichen oder synthetischen Essenzen. In der Wirklichkeit ist der Herstellungprozess aber viel mehr komplizierter als dieser Satz.

Herstellungsprozess

Der erste Schritt bei der Parfümherstellung ist die Essenzen zu kriegen, nämlich die Duftstoffe, die später im Parfüm vermischt werden.
Diese werden erst aus verschiedenen Rohmaterialen (Blumen, Blüten, Holz, Früchten, Blättern und usw.) gewonnen. Dabei gibt es auch Düfte, wie die mit tierischem Ursprung, die heute durch synthetische Duftstoffe erstezt werden.
Des Weiteren werden die gewonnenen Essenzen in Alkohol und destilliertem Wasser vermischt.
Es existieren aber verschiedene Herstellungsverfahren, die abhängig vom Stoff benutzt werden:
-    Destillation
Das Verfahren ist meistens für empfindliche Pflanzen benutzt. Nachdem man die Pflanzen mit Wasser aufgeheizt hat, entsteht Wasserdampf, wodurch die gewünschten ätherischen Öle gewonnen werden. Das ist die älteste Technik in der Geschichte des Parfüms. Man braucht eigentlich viel Material, um nur ein bisschen Öl zu kriegen. Zum Beispiel, bei der Herstellung von 1 kg Rosenöl braucht man ca 4 Tonnen Blätter von Rosenblütten.
-    Extraktion
Im Gegensatz zu Destillation ist die Extraktion als Herstellungsvefahren heute am häufigsten benutzt. Dabei werden mittels flüchtiger Gase (am meisten Butan oder Äther) die flüchtige Gase aus den Rohmaterialien entnommen. Zu beachten dabei ist es, dass der Prozess bei niedrigen Temperaturen erfolgt, damit der Duft enthalten bleibt.
-    Enfleurage
Es wird als eins der ältesten Verfahren zur Parfümherstellung beschrieben. Da es aber sehr lange dauert, ist es heute kaum benutzt. Dabei wird Fett auf eine Tafel verteilt und darauf kommt das Rohmaterial. Die Rolle des Fettes ist in dem Prozess als Duftspeicher zu dienen. Danach wird das Fett in Ethylalkohol ausgelöst. Das Verfahren kann auch warm geschehen, wobei das Fett bis zu 70 Grad aufgehitzt wird und dann in die Stoffe gebracht.
-    Expression
Expression ist als Verfahren hauptsächlich für die Gewinnung von Ölen von Früchten benutzt. Dabei werden Fruchtschalen gelocht und gequetscht. Danach wird der Duftöl mittels feutchtem Papier gewonnen.
-    Synthetische Düfte
Für die Herstellung synthetischer Essenzen werden Düfte analysiert und dann auf Basis einer Molekülsynthese multipliziert. Das Verfahren ist seit dem 19 Jahrhundert populär, da die Nachfrage nach natürlichen Duftstoffen schnell gestiegen ist und die Hersteller eine schnellere Prozedur zur Gewinnung von Duftstoffen gebraucht haben. Dabei sind die Düfte länger aufzubewahren, aber der Nachteil ist, dass diese bei einigen Menschen Allergien verursachen.

Was noch bei der Herstellung von Parfüm zu beachten sei, ist die Unterscheidung von Klassen und Schichten.

Duftklassen

Es gibt insgesamt 4 Duftklassen, je nachdem wie hoch der Anteil von Rohmaterialien ist.
Die höchste Duftklasse hat einen Anteil von 15 – 30 % von den Essenzen. Die Intensität des Duftes dauert bis zu 6 Stunden dabei. Das ist nämlich das Parfüm.
Die zweite Duftklasse ist zwischen 8 – 14% von den Essenzen und man nennt es Eau de Parfum.
Danach folgt die dritte Duftklasse, das sogenannte Eau de Toilette, das 6 – 9 % von den Essenzen enthält. 
Und die vierte Duftklasse, die am wenigsten dauert, ist das Eau de Cologne. 

Duftschichten

Jeder Duft, egal welche Duftklasse, wird von 3 Duftschichten zusammengestellt.

Jeder Duft fängt mit einer Kopfnote an. Man kann es beim Öffnen des Flakons spüren. Nachdem diese vorbei gewesen ist, kommt die Hauptnote, die sogenannte Kopfnote, die bis zu 2 Stunden nach dem Auftragen des Duftes dauert. Danach wird die letzte Duftschicht wahrgenommen -  die Basisnote. Diese ist am längsten haltbar und deswegen wurde von Menschen am meisten geliebt. Die einzige Duftklasse ohne Basisnote ist eigentlich das Eau de Cologne. 

Herstellungsverfahren von Parfüm ist wirklich eine Kunst. Ein empfindlicher Geruchssinn wurde für die erfolgreiche Vermischung von Essenzen verlangt. Daher können wir die Parfumeurs als Künstler betrachten. Deswegen ist es sinnvoll hier auch ein paar Namen zu nennen, die in der Parfümwelt wunderschöne Kunstwerke kreiert haben.
So zum Beispiel sind Serge Lutens, Pierre Bourdon und Jean-Claude Ellena einige von diesen Parfumeurs.
Serge Lutens, Friseur von Beruf, begann seit den 90er Düfte zu kreieren und experementierte erfolgreich mit Holznoten und Weihrauch zum ersten mal. Er hat den Düften einen gewissen Stil geschenkt.
Pierre Bourdon, ursprünglich aus der Hauptstadt des Parfums – Grasse, hat bei Roure Betrand Dupont gearbeitet und später in Kosmetikpflege spezialisiert. Dank seiner großartigen Fähigkeiten kreierte er die Düfte Kouros von Yves Saint Laurent, Davidoff Cool Water und Jil Sander Sun. 
Jean-Claude Ellena, der laut Spiegel „Düfte wie ein Dichter sein Gedicht“ kreiert, wurde auch in Grasse geboren. Er gilt als die „beste Nase der Welt“ (siehe: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-88137186.html). Merkwürdigerweise verdankt er seinen Erfolg in der Parfümwelt seinem Gehirn, da wie er selber sagt, ist seine Nase nur ein „Kontrollorgan“ und zwar ist sein Gehirn das, womit er wirlkich riecht. Seine Parfums werden erst in seinem Kopf geboren. 

Das Herstellungsverfahren des Parfüms ist ein ganzer Prozess, der gewisse Fähigkeiten verlangt und deswegen wie eine Art von Kunst gesehen werden kann. Die wunderschönen Kreationen davon sind die diversen Düfte, die wir auf dem Markt heute genießen können. Dank dieser Vielfalt kann jede und jeder seinen eigenen Duft finden und genießen.